Zusammenarbeit auf breitem Fundament – Die Strahlemann-Stiftung und die Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familie setzen sich gemeinsam für Kinder und Jugendliche in Indien und Afrika ein

„Die Strahlemann-Stiftung und die Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familie sind durch ihre Vision miteinander verbunden“, sagt Franz-Josef Fischer, Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der Strahlemann-Stiftung aus Heppenheim. „Wir teilen die gleichen Visionen, möchten Menschen helfen, insbesondere den Schwächsten unter ihnen, den Kindern, die unsere Zukunft sind.“

Bereits seit 2002 arbeiten die beiden Bergsträßer Stiftungen eng zusammen. Begonnen hat es mit einem Projekt in Indien, bei dem es galt, „die Kinder aus den Feldern an die Schulbank zu bekommen“, wie Ralf Tepel, Vorstand der Karl Kübel Stiftung für den Bereich Entwicklungszusammenarbeit, erzählt. Insgesamt habe man in dieser Zeit mehr als 10.000 Kinder erreicht und mehr als 2,5 Millionen Euro an Geldern für die weltweiten Kinder-Projekte generieren können.

Im südindischen Nagapattinam hat man gemeinsam das „Strahlemann Peace and Support Center“, einem Ausbildungscenter, realisiert. Nach dem Vorbild sogenannter „Talent Companies“ wurde die Berufsausbildung direkt an die Schule angedockt. Berufsbildende Kurse, etwa in der Schneiderei, im Catering oder in der Fahrzeugmechanik werden hier ebenso wie Persönlichkeitsentwicklung durchgeführt. Das Projekt trage sich mittlerweile selbst, auch das Strahlemann-Dorf in Seruthur/Indien stehe schon einige Zeit auf eigenen Füßen. Zwei neue Talent Company Projekte seien bereits gestartet, ein weiteres kommt jetzt 2020 hinzu.

Auch in Afrika entstehen aktuell zwei Projekte, um auch vor Ort bessere Zukunftschancen zu bieten und Fluchtursachen zu bekämpfen, also Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. „Dort ist es besonders wichtig, Jugendlichen vor Ort eine dauerhafte Beschäftigung und eine Lebensperspektive zu geben“, betont Tepel. „Viele junge Afrikaner/-innen sehen die Migration als einzigen Ausweg. Durch qualifizierte Berufsausbildungen und den Einstieg in eine Anstellung oder die berufliche Selbstständigkeit schaffen wir eine echte Alternative.“ 2019 wurde ein erstes Projekt zur beruflichen Qualifizierung Jugendlicher in den Slums der äthiopischen Metropole Addis Abeba gestartet. Mit Berufsbildungskursen sollen zunächst 400 junge Frauen qualifiziert und ihnen bei der Existenzgründung geholfen werden. Schwerpunkte der Kurse liegen in den Bereichen Geflügelzucht und Vermarktung, Herstellung von traditionellen Backwaren, Schneiderei, Friseurhandwerk und der Produktion und Vermarktung von Lebensmitteln. Sie erhalten rückzahlbare Mikrodarlehen, „die immer wieder in den Topf zurückfließen“, wie Tepel mitteilt. „So, können wir wesentlich mehr Leuten eine Chance geben und das Projekt kann sich perspektivisch selbst tragen“, so Tepel weiter. Teil des Projekts ist auch Förderung der Schulausbildung für mindestens 100 Kinder in den Slums von Addis Abeba, d.h. die Ausstattung von Grundschulen, Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien und Schuluniformen, aber auch die Förderung der persönlichen Entwicklung, wie z.B. im Bereich Gesundheit, Hygiene und Ernährung.

Auch im stark benachteiligten ländlichen Äthiopien, in Guassa, ist ein weiteres Projekt ab diesem Jahr geplant. Das Projekt richtet sich an die etwa 2.000 Haushalte der 7 Gemeinden der Region. Diese ist geprägt durch extreme Herausforderungen für die Landwirtschaft, wie z.B. Überweidung, unkontrollierter Holzeinschlag, Nahrungsmittelmangel, aber auch hohe Jugendarbeitslosigkeit. Das Projekt sieht Schulungen in der Produktion und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte vor. Dabei sollen Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel erfolgen, alternative angepasste Einkommensquellen geschaffen werden, aber auch eine Verbesserung der schulischen Infrastruktur erfolgen. Mindestens 400 Jugendliche sollen hier ausgebildet und in lokale Arbeitsverhältnisse vermittelt oder über Kleinkredite und Existenzgründungsberatung in die berufliche Selbstständigkeit gebracht werden.

„Wir sind sehr froh, dass wir in den 18 Jahren der Zusammenarbeit immer wieder großartige Förderer für Projekte gefunden haben, wie beispielsweise aktuell Ferdinand Gräf. Er ist Hauptförderer der Projekte in Äthiopien“, teilte Franz-Josef Fischer mit. „Dank seiner Spende können wir so vielen Kindern eine bessere Zukunft in Äthiopien ermöglichen.“

Gemeinsame Unterstützung für Kinder und Jugendliche in Äthiopien - Kalenderübergabe gemeinsam mit Ralf Tepel, Karl Kübel Stiftung und Franz-Josef Fischer und Annabel Lies, Strahlemann-Stiftung
Gemeinsame Unterstützung für Kinder und Jugendliche in Äthiopien – Kalenderübergabe gemeinsam mit Ralf Tepel, Karl Kübel Stiftung und Franz-Josef Fischer und Annabel Lies, Strahlemann-Stiftung
Gemeinsame Unterstützung für Kinder und Jugendliche in Äthiopien